Auf dem Weg zur Professionalisierung

Auf dem Weg zur Professionalisierung
DAVE – Das Festival für Clubkultur geht in die dritte Runde

Unter dem Namen »DAVE – Dresden Audio Visual Experience« wird sich auch dieses Jahr wieder die vielfältige Dresdner Clubkultur präsentieren. In mehr als 20 verschiedenen Locations der Stadt werden in zehn Tagen über 50 Veranstaltungen stattfinden. Jede für sich wird sich der audio-visuellen Kunst auf unterschiedliche Art und Weisen nähern.

Alle Bilder stammen aus der DAVE-Pressemappe.

»Seit den Anfängen des DAVE-Festivals 2014 hat sich einiges verändert. Wir sind auf dem Weg der Professionalisierung«, erklärt Pressesprecher Kai-Uwe Reinhold. Zudem sei auch die Community noch näher zusammengerückt. Nach dem Brand des Plattenladens »Fat Fenders« im Jahr 2012 sei die doch eher wenig sichtbare Dresdner Technoszene eher zufällig zusammengewachsen. Es kam damals zu einer Hilfsaktion, an der sich spontan etwa 50 Akteure verschiedener Clubs beteiligten. In Folge der dort entstandenen Synergien ist die Idee für das DAVE geboren worden.
Neben Konzerten und Partys wird es auch in der dritten Ausgabe des Festivals wieder vermehrt Workshops geben, die in erster Linie den musikalischen Nachwuchs fördern und mit erfahreneren Produzenten in Kontakt bringen sollen. Denn das sei, »neben der Sichtbarmachung der Clubszene, einer der Grundgedanken des Festivals«, so Kai-Uwe Reinhold. Nicht umsonst haben die Veranstalter im März diesen Jahres den Förderpreis der Stadt Dresden gewonnen. Beeindruckt hatte die Jury vor allem das Konzert in der Martin-Luther-Kirche, das von spektakulären Videoprojektionen unterstützt wurde. Auch in diesem Jahr wird diese Veranstaltung in ähnlicher Form in der Kreuzkirche stattfinden und damit erstmals auch eine Location auf der anderen Elbseite bespielen. Auch die Live-Vertonung eines Stummfilms im Militärhistorischen Museum steht wieder auf dem Programm. Dieses Mal wird Stefan Senf (Assimilation Process) zusammen mit Jarii van Gohl (Dÿse) die Kalte-Krieg-Satire »Die gestohlene Bombe« von 1961 vertonen.

Dÿse-Schlagzeuger und Sounddesigner Jarii van Gohl istder diesjährige Artist in Focus.

Ebenfalls neu ist dieses Jahr ein spezielles Filmprogramm, das die Entwicklung der elektronischen Musik in Sachsen beleuchtet. Neben der Premiere des langersehnten Films »Rauschen im Tal« über die Dresdner Technoszene wird sowohl ein Film über die legendäre Leipziger »Distillery« als auch über die Chemnitzer Kultband »AG Geige« gezeigt. Neu sind ebenfalls Diskussionsrunden zu den Themen Diskriminierung, Freeparty und rassistisch geprägter Türpolitik, die vom Tolerave e.V. organisiert werden.

Die Veranstalter des DAVE kooperieren auch diesmal wieder mit Institutionen und Labels. So etwa mit der »CynetArt«, dem »Tonlagen«-Festival in Hellerau und dem weltbekannten Label »Raster-Noton«. Ebenso konnte die bekannte DJ »Cio D’Or« für eine Zusammenarbeit begeistert werden. Sie tritt als Artist in Residence gleich bei mehreren Veranstaltungen in Erscheinung. Außerdem ist der Dÿse-Schlagzeuger und Sounddesigner Jarii van Gohl der diesjährige Artist in Focus. Seine vielfältigen Arbeitsweisen werden in unterschiedlichen Veranstaltungen beleuchtet.

Cio D’Or ist dieses Jahr Artist in Residence.

Das DAVE-Festival findet vom 14. bis 23. Oktober in über 20 Locations statt; weitere Informationen unter


(Der Artikel erschien bereits in Dresdner Kulturmagazin.)

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