EXIT > Kuckucksnest
EXIT > Kuckucksnest
Regie: Christiane Guhr, Dramaturgie: Stephan Zwerenz
„I could be bounded in a nutshell and count myself a king of infinite space,
were it not that I have bad dreams.“
were it not that I have bad dreams.“
Foto: Eric Vogel |
Inhalt
John Stiller entwickelt zu Forschungszwecken das Computerprogramm „Simulacron“. Um gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungsprozesse realistisch vorherzusagen, erzeugt er eine künstliche Miniaturwelt, die von autonomen Individuen bevölkert wird. Überrascht von der Natür-lichkeit seiner virtuellen Realität und der Selbstständigkeit seiner künstlichen Intelligenzen beginnt er an der Echtheit seiner eigenen Welt zu zweifeln.
Was ist real? Woher kommen die Gedanken in meinem Kopf? Und vielleicht sind auch meine Sinneseindrücke nur das Produkt einer Computersimulation?
„Die da oben“ scheinen ihn von nun an zu beobachten und all seine Schritte zu verfolgen, denn er kennt die Wahrheit und stellt daher eine Bedrohung für das ganze System dar. Aus Angst davor, dass seine Welt abgeschaltet wird, versucht er verzweifelt den Ausgang des Systems zu finden.
EXIT : Kuckucksnest nimmt sich Rainer Werner Fassbinders Film „Welt am Draht“ (basierend auf dem Science Fiction Roman „Simulacron-3“ von Daniel F. Galouye) zur Vorlage und reichert sie mit Motiven aus verschiedenen Filmen und Romanen an. EXIT : Kuckucksnest wurde von dem südkoreanische Film „I’m a Cyborg, but thats okay“ ebenso beeinflusst wie von „12 Monkeys“, „Girl Interrupted“ und Ken Keseys Roman „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“.
Besetzung
Spiel
Hannah Breitenstein, Kristina Büsser, Jeanne Scheck, Hannes Emmerich,
Tom Geigenmüller, Richard Moor, Marcus Möller
Tom Geigenmüller, Richard Moor, Marcus Möller
Leitung / Regie
Christiane Guhr
Bühnenbild
Sebastian Schrader (HfBK Dresden)
Kostümbild
Lisa Rüger (HfBK Dresden)
Licht
Geohwan Ju (HfBK Dresden)
Dramaturgie
Stephan Zwerenz
Termine
15.12.2017 Premiere 20:00 Uhr
16.12.2017 Vorstellung 20:00 Uhr
im Labortheater der HfBK Dresden, Güntzstraße 34
Weitere Vorstellungen Januar / Februar 2018
im Projekttheater Dresden, Louisenstraße 47
10.01.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
11.01.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
18.01.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
19.01.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
21.02.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
22.02.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
Weitere Vorstellungen Juni / Juli 2018
Kukulida Dresden, Martin-Luther-Straße 1
01.06.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
Fusion Festival Lärz, Kulturkosmos Müritz
27.06. – 01.07.2018 mehrere Vorstellungen im Theaterhangar
Weitere Vorstellungen Juni / Juli 2018
Kukulida Dresden, Martin-Luther-Straße 1
01.06.2018 Vorstellung 20:00 Uhr
Fusion Festival Lärz, Kulturkosmos Müritz
27.06. – 01.07.2018 mehrere Vorstellungen im Theaterhangar
Trailer
Vorlagen
Die Inszenierung der Frei-Spieler in Kooperation mit dem Labortheater der HfBK Dresden und dem Kulturschutzgebiet Projekttheater Dresden. Inspiriert von Rainer Werner Fassbinders Film „Welt am Draht“, Park Chan-wook „I am a Cyborg but thats okay“ und Ken Keseys Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“.
„Welt am Draht“ stellt die Realität grundlegend in Frage. Fassbinder fragt nach philosophischen Konzepten des Seins, Realitätswahrnehmung und Überwachung. Ein Science-Fiction-Film der 1970er Jahre, der seine Nachfolger 25 Jahre später in Filmen wie „Matrix“, „Trumanshow“ oder „eXistenZ“, bis zur zeitgenössischen Serie „Westworld“ findet.
„Einer flog über das Kuckucksnest“ erschien 1962. Der Autor Kesey führte als Student, während eines Aushilfsjobs in einer psychiatrischen Anstalt und unter dem Einfluss von psychoaktiven Drogen (die er im Rahmen eines Studienprogramms einnahm) Gespräche mit Insassen. Er blendete aus, dass es sich um Kranke handelte. In seinem weltberühmten Roman verarbeitete er diese Erfahrungen und lenkt den Blick auf Individualität und System. Der Roman gilt als „Parabel über die als totalitäres System empfundene Gesellschaft, die dem Individuum nur die Wahl zwischen unterwürfiger Selbstaufgabe oder aber Ausschluss und Bestrafung lasse.“
Filme wie „I’m a Cyborg, But That’s OK“ (Südkorea 2006 / Park Chan wook) und „Girl Interrupted“ (1999 / James Mangold) stehen im Erbe des weltberühmten Films „Einer flog über das Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson. Im Gegensatz zu ihm, bietet die Anstalt den Bewohnern hier aber Raum zur Selbsthilfe und Selbstrealisation. Die jungen Charaktere entsprechen in ihren Fragen und Problemen – jungen Darstellern und Zuschauern – die wir beabsichtigen anzusprechen.
Erarbeitung
Die Gruppe um die Regisseurin Christiane Guhr besteht aus Theatererfahrenen und -unerfahrenen jungen Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen und findet sich für jede Inszenierung neu zusammen.
Die Arbeiten der Frei-Spieler entstehen im gemeinsamen Spiel-, Arbeits - und Diskussionsprozess aller.
Die Themen der Inszenierung EXIT : Kuckucksnest sind:
„Wie erschließt und erschafft sich der Mensch sein eigenes Weltbild? Was ist real? Wie weit sind wir in unserer individuellen Meinung beeinflussbar? Wie funktionieren Verschwörungstheorien? Ist der Staat ein Überwachungsstaat? Bin ich als Individuum frei? Wo bin ich frei? Am Ende vielleicht nur hinter den schützenden Mauern der psychiatrischen Anstalt?“
FREI-SPIELER-KOLLEKTIV
Die Frei-Spieler sind eine Theatergruppe in Dresden, die seit 2009 in Kooperation mit der HfBK Dresden und verschiedenen kulturell aktiven Partnern Theater für ein überwiegend junges Publikum realisiert. Die Gruppe ist an keinen festen Träger gebunden. Die Spieler finden sich für jede Produktion neu zusammen, unter der professionellen Leitung von Christiane Guhr entstehen die gemeinsamen Produktionen. Experiment, aktuelle Inhalte, künstlerische Ausprägung in Spiel und Gestaltung, immer wieder neu erkundete Wege in der Erarbeitung, die Erschließung unbekannter Spielorte bei Networkpflege der bestehenden Kooperationskontakte stehen im Fokus der Arbeit.
Unsere eigenen Textfassungen entstehen immer in Auseinandersetzung mit bekannten und unbekannten Dramen, Filmen, mit Prosa oder anderen Themenkomplexen. Sie verlieren nie den authentischen Blick der Darsteller. Unseren Produktionen gemein ist die Thematisierung aktueller gesellschaftlicher Fragen und Probleme, sowie die ungewöhnliche konzeptionelle Umsetzung.
Bisherige Inszenierungen der Frei-Spieler
- 2009 Wo? Liegt DjiDiaRnow – Etage des Robotron Bürogebäudes
- 2010 Die Welt im Mir – Labortheater der HfBK Dresden
- 2011 Das Pulverfass nach Dejan Dukovski – friedrichstadtZentral Dresden
- 2012 Generation H nach Shakespeares Hamlet – Kukulida e.V. Dresden
- 2012 Pfänderspiel nach Nikolai Koljada – Labortheater der HfBK Dresden, friedrichstadtZentral Dresden, Blaue Fabrik Dresden
- 2013 Rotfuchs nach J.D. Salinger und B.M. Koltes – HOLE OF FAME Dresden, Kukulida e.V. Dresden
- 2013 K und sieben Raben nach O. Preußlers „Krabat“ – Labortheater der HfBK
- 2014 Traumsicht nach Shakespeares Sommernachtstraum – Hinterhoftheater Kamenzer Str. 25
- 2014 Sieben gegen Theben nach Aischylos – Labortheater der HfBK, Sektor Evolution Kunsttage 2015
- 2015 Die dritte Generation – Kinder von Marx und Coca Cola – Labortheater der HfBK Projekttheater Dresden / Sektor Evolution Kunsttage 2016
- 2016 Flucht zu Pferd bis ans Ende der Stadt – Labortheater der HfBK Projekttheater Dresden
Pressestimmen
Neustadtgeflüster vom 11.01.2018 |
Dresdner Kulturmagazin 02/2018 |
Elbmargarita vom 08.01.2018 |
Sax 01/2018 |
DNN vom 09.01.2018 |