Bedenkzeit

Bedenkzeit
Sachsens Filmszene in der Corona-Krise 

„Eine Organisation ist nicht darauf angelegt, dass sie von einem Tag auf den anderen die Arbeit niederlegt“, betont Gunnar Dedio, Geschäftsführer der LOOKSfilm in Leipzig. Doch genau dazu zwang der deutschlandweite Shutdown die Filmbranche. Die Schließung der Grenzen und das Einhalten von strengen Hygienestandards haben teilweise katastrophale Folgen für alle Gewerke und für jede Institution der Filmwirtschaft mit sich gebracht. Seien es Verschiebungen oder Absagen von Produktionen und Festivals, Schließungen von Kinos, fehlende Aufträge oder Risiken bei Aufnahmen. Gerade am Anfang der Krise haben sich viele gefragt: Wie sollen wir das bewerkstelligen? Wie gehen wir mit Verdienstausfällen um? Wie können wir das finanziell alles stemmen?

Das Team von ravir film beim Dreh einer Produktion im Objekt klein a in Dresden für ARTE Concert im Zuge von #unitedwestream | © ravir film

Natürlich werden diese Fragen noch viele Monate unbeantwortet bleiben, auch, weil das komplette Ausmaß der Krise noch lange nicht abzuschätzen ist. Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) hat bereits im April einen Stabilitätsfonds für die Filmwirtschaft in Höhe von mindestens 563,5 Mio. Euro gefordert, die deutschlandweit den gröbsten Schaden verhindern soll. 

Aktuelle Fördermaßnahmen reichen an diese Summe noch lange nicht heran. Allerdings wurde im Juni ein Etat von 120 Mio. Euro für die deutsche Filmindustrie gesichert. Möglich war das durch das Hilfspaket „Neustart Kultur“, das das Staatsministerium für Kultur und Medien (BKM) beschlossen hatte. Laut Monika Grütters soll ein Großteil des Geldes vor allem dafür genutzt werden, um die Filmtheater aus der Existenznot zu retten. Natürlich würden Produktionsfirmen, Verleiher und Dienstleister auch mit bedacht. Bis zum Redaktionsschluss war noch nicht abschließend geklärt, wie die Gelder genau verteilt werden sollen. Um dieser hoch komplizierten Aufgabe Herr zu werden, wird eine länderübergreifende Zusammenarbeit der Filmförderer, Verbände und Einrichtungen notwendig sein.

Die Bundes- und Länderförderanstalten hatten sich bereits im März zusammengeschlossen, um ein eigenes gemeinsames Hilfsprogramm mit einem Gesamtvolumen von 15 Mio. Euro auf den Weg zu bringen. An dieser Stelle kann nicht explizit darauf eingegangen werden, wie die Soforthilfemaßnahmen funktionieren, sie gelten aber ausschließlich der Unterstützung hauseigener Projekte. So konnten erfolgreich Produktionen der Filmförderanstalt (FFA) oder der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) unterstützt werden, die aufgrund von Corona ausgefallen sind oder verschoben werden mussten. Allerdings gibt die FFA bereits jetzt zu bedenken, dass die Bildung ihres Hilfsfonds von 7,5 Mio. Euro – der bei Bedarf auch auf 9 Mio. aufgestockt werden kann – Auswirkungen auf das Haushaltsjahr 2021 haben wird. Schließlich werde hierbei auf Rücklagen zurückgegriffen, die man angesichts der zu erwartenden drastischen Einnahmedefizite dringend brauchen wird. 

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) hat im Juni eine Fördersumme von 4,5 Mio. Euro dem Filmschaffen in Sachsen zukommen lassen. Zudem wurden von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (KdFS) unter dem Titel „Denkzeit“ Stipendien in Höhe von 2.000 Euro an Künstler*innen ausgeschüttet. Bisher werden 70 Stipendien Antragstellenden der Sparte Film zugeschrieben. Es wird aber noch weitere Antragsrunden geben. Zudem wurden Zuschussprogramme für Solo-Selbstständige auf Bundes- und Landesebene eingerichtet. 

Der MDR hat mit dem Ideenwettbewerb „Corona Creative“ auf die Krise reagiert, um die lokale Filmszene mit insgesamt 150.000 Euro Produktionskosten zu unterstützen. Zudem wurde der Etat für „MDR Shorts“ auf 100.000 Euro aufgestockt, womit 30 Filme von regionalen Filmemacher*innen gekauft werden konnten.

Die besondere Herausforderung bei der finanziellen Unterstützung der Filmindustrie ist die Verschiedenartigkeit der Gewerke, Strukturen und Arbeitsweisen. Es kann für so eine heterogene Szene keine Pauschallösungen geben. Daher macht es Sinn, an Einzelbeispielen die Wirksamkeit der Hilfsprogramme zu messen, sich Erfahrungen und Überlebensstrategien anzusehen. 

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Soforthilfen und Stipendien für Solo-Selbstständige nicht für jeden die ideale Lösung darstellen. Manche Gewerke fallen gar durch jegliches Raster. Schauspieler*innen etwa gelten nicht als Selbstständige, sondern als kurzfristig Angestellte, wie der Leipziger Schauspieler und Musiker Peter Schneider im Interview mit der LVZ sagt. Sie könnten weder Kurzarbeit beantragen, noch bekämen sie Ausfall-Versicherungen ausgezahlt, da diese im Falle einer Pandemie nicht greifen. Auf dem Filmblog „Out Takes“ hat er deshalb einen Brandbrief veröffentlicht, der auf dieses Grundproblem seines Berufsstandes aufmerksam machen soll. Erst in Krisenzeiten werde diese bürokratische Klausel in ihrer ganzen Tragweite sichtbar. 

Christoph Fleischer, freischaffender Sounddesigner und Filmemacher aus Leipzig | © Stephan Zwerenz

Christoph Fleischer, freischaffender Sounddesigner und Filmemacher aus Leipzig, hatte aus ganz anderen Gründen Probleme damit, die Soforthilfen für Solo-Selbstständige abzurufen. Für sein neues Filmprojekt mit dem Arbeitstitel „Traumtaucher“ hat er zwar das Denkzeit-Stipendium der KdFS bekommen, Bundesmittel hat er aber nicht beantragt: „Ich habe darüber nachgedacht, mich aber dagegen entschieden, weil 9.000 Euro für jemanden wie mich viel Geld ist. Wenn ich das in einem Jahr zurückzahlen muss, ist es vielleicht nicht mehr da.“

Aus den Medien erfährt man, dass viele Selbstständige diese Meinung teilen, vor allem da die Konditionen für die Ausschüttung sehr unterschiedlich sind und vom Bund eigentlich nur Betriebskosten anerkannt werden. Welche Gelder unter diese Bezeichnung fallen, ist allerdings nicht genau definiert. Dennoch müssen alle nicht investierten Gelder wieder an den Staat zurückgeführt werden. „Die Mittel machen eigentlich nicht das, was sie sollen“, erklärt Fleischer. „Der Staat will mir eigentlich Geld geben, damit ich es ausgebe oder investiere, um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Da die Situation aber so unsicher ist, parken die Leute das Geld auf ihrem Konto. Sie haben Angst, weil sie vielleicht keine Aufträge bekommen. Und wenn sie das Geld wieder zurückzahlen müssen, werden sie sich wahrscheinlich verschulden.“ Viele entscheiden sich mit Arbeitslosengeld daher lieber für die sichere Seite. 

Für Christoph Fleischer waren Bundesmittel oder Hartz-IV keine Lösung. Er hatte noch einige Ersparnisse übrig und Aufträge in der Postproduktion. Mit dem Denkzeit-Stipendium der KdFS ist er recht zufrieden. „Natürlich kann man mit 2.000 Euro keine vier Monate überbrücken, dafür kann ich jetzt mal was machen, worauf ich richtig Bock hab.“ Sein Film „Traumtaucher“ begleitet den Leipziger Künstler Elias Macke dabei, wie er sich ein eigenes U-Boot baut. „Das ist eigentlich ein super Bild für Corona. Jemand baut ein U-Boot und schottet sich ab. Er taucht unter und ist plötzlich ganz bei sich, abseits der Gesellschaft. Im Laufe des Films merkt man aber, dass die Projekte dieses Künstlers doch eine sehr große gesellschaftliche Relevanz haben. Als Seenotretter hat er nämlich 14.000 Menschen aus dem Wasser geborgen.“

Fleischer berichtet zudem, dass sich nach Monaten des Stillstands die Auftragslage rasant verbessert. Nach einer Zeit, in der viele Projekte verschoben oder gänzlich abgesagt wurden oder die man in der Postproduktion alleine in seinem Studio verbrachte, scheint die Filmszene seiner Einschätzung nach aktiver als je zuvor. „Nach den Lockerungen kamen plötzlich tausende Anfragen, weil alle noch schnell drehen wollten, bevor eventuell eine zweite Welle kommt. Beim Technikverleih Ludwig war die Hölle los, auch weil sie noch einige ihrer Mitarbeiter in Kurzurlaub hatten.“ Gerade die Selbstständigen würden nun alles tun, um gegen eine zweite Welle gewappnet zu sein. Es geht schließlich ums finanzielle Überleben.

Gunnar Dedio, Geschäftsführer der LOOKSfilm © Susanne Seifert

Vor Probleme ganz anderer Dimension sahen sich Produktionsfirmen wie LOOKSfilm gestellt. Das Leipziger Unternehmen beschäftigt 40 Festangestellte und etwa 60 Freelancer, die in zehn bis 20 Projekten gleichzeitig arbeiten. Bei LOOKSfilm werden Dokumentarfilme, Serien und Spielfilme für TV, Kino und Internet produziert und vertrieben. Die mitunter strengen Zeitpläne konnten nicht eingehalten werden, es kam zu Drehstopps und Planungsverschiebungen. Die oftmals internationalen Koproduktionen mussten pausieren, weil Filmteams nicht ins Ausland, ausländische Mitarbeiter nicht nach Deutschland reisen konnten. Studioaufnahmen mit Schauspieler*innen wurden in den Herbst verschoben. Interviewtermine konnten nicht stattfinden, weil man die Interviewpartner*innen nicht gefährden wollte. So etwa bei der tschechisch-deutschen Koproduktion „Odsun – Abschub“, die im November gesendet werden soll. In dem Dokumentarfilm über Heimatvertriebene werde viel mit Zeitzeug*innen gedreht, wie Geschäftsführer Gunnar Dedio erklärt. Gerade beim Umgang mit Risikogruppen trage man eine besondere Verantwortung, aber auch der Schutz der eigenen Mitarbeiter*innen stehe an oberster Stelle.

Trotz erschwerter Produktionsbedingungen stand die Firma niemals still, wie Dedio weiter ausführt. Man habe unter Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen im Schichtbetrieb in kleinen Gruppen weitergearbeitet, wenn eine Arbeit über Telefon oder Videocalls nicht möglich war. Gerade Kreativarbeit käme nicht gänzlich ohne den persönlichen Kontakt aus. „Die Teams müssen als Teams erhalten werden. Eine Organisation zerfällt, wenn sie nicht als Organisation gepflegt wird. Jeder Prozess ist eingeübt und funktioniert nur, weil er jeden Tag wiederholt wird.“ 

Dementsprechend wurde auch keine*r der Mitarbeiter*innen in die Kurzarbeit geschickt. Selbst die Freelancer konnten in ihren Projekten weiterarbeiten, auch wenn jeder Arbeitsschritt deutlich langsamer vonstatten ging als sonst. Allerdings schlug sich das in den Büchern nieder. Umsatzeinbußen von mindestens 50 oder 60 Prozent hätte man zu verzeichnen, die von der Firma selbst getragen werden müssen. LOOKSfilm habe daher bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Überbrückungsgeld beantragt und auch gleich bekommen. Auch die Förderer seien sehr verständnisvoll gewesen und hätten ihr Bestmögliches getan. 

Dedio ist guter Dinge, dass sein Unternehmen in etwa einem Jahr oder in einem etwas längeren Zeitraum die Defizite wieder ausgleichen könne. Das gehe aber nur durch kontinuierliche Arbeit und eine vertrauensvolle Beziehung zu Kunden und Förderern. „Die Qualität einer Beziehung zeigt sich in der Krise. Wenn wir aufhören zu arbeiten, müssen wir auch aufhören, Rechnungen zu stellen. Das ist eine Abwärtsspirale. Die Kunden sind auf uns angewiesen, denn sie müssen ja trotzdem weitersenden. Die verlassen sich einfach auf uns. Und ich würde auch gerne zeigen, dass sie sich auf uns verlassen können.“ 

Während Fernseh- und Streamingprogramme dauerhaft zugänglich waren, herrschte in der Kinobranche ziemliches Chaos. Als die Behörden am 12. Mai überraschend verkündeten, dass die Filmtheater in Sachsen in drei Tagen wieder öffnen können, waren viele Kinobetreiber zunächst überfordert. Nicht nur, dass ein Hygienekonzept gefordert wurde, durch das die Kinos massive Umsatzeinbußen zu erwarten hätten. Es fehlte vor allem an einem: nämlich den Filmen. Für die Verleiher lohnt der Kinostart meist nur, wenn die Filme bundesweit am selben Tag anlaufen. Andererseits wird es vor allem mit Werbemaßnahmen schwierig. Dahingehend gab es aber keine Absprachen. Die Lichtspielhäuser wurden in allen Bundesländern zu unterschiedlichen Terminen wieder geöffnet. 

Vor allem bei internationalen Produktionen wurde das zum Problem. Verleihfirmen aus den USA wollten ihre Filme solange zurückhalten, bis sie auch in ihrem Heimatland gezeigt werden konnten, damit sich das Geschäft lohne. Viele halten auch weiterhin an diesem Plan fest. Andere werden aber nach zahlreichen Verhandlungen und diversen Verschiebungen nun zum ersten Mal ihre Filme zuerst auf europäischen Leinwänden zeigen und später auf den einheimischen. Etwas Gutes könnte die Situation allerdings doch haben. Hierzulande hoffen viele darauf, dass dadurch europäische und lokale Filmproduktionen eine größere Öffentlichkeit finden werden. Ob sich das bestätigt, wird sich erst in ein paar Monaten zeigen.

Sylke Gottlebe (l.) und Anne Gaschütz (r.), Festivalleiterinnen Filmfest Dresden | © Stephan Zwerenz

So oder so befinden sich die Kinos in einer desaströsen Lage, was sich unter anderem auch auf die Filmfestivals auswirkt. Gerade die Kurzfilmszene wird darunter leiden, denn gerade für sie sind die Festivals die wichtigste Plattform der Veröffentlichung. Viele wurden verschoben, manche wurden abgesagt, andere fanden online statt. Für Anne Gaschütz und Sylke Gottlebe, Leiterinnen des FILMFEST DRESDEN, war eine Onlinevariante oder gar Absage keine Alternative.

„Die Onlinevarianten, die ich besucht habe, waren richtig gut, aber es fehlt eben der Austausch“, erklärt Gaschütz. „Das Thalia Kino ist für uns zum Beispiel ein ganz wichtiger Knotenpunkt, an dem neue Kontakte entstehen und ein ganz natürliches Miteinander zustande kommt.“ Die Festivals seien eben mehr als nur ein kollektives Filmerlebnis. Es gehe auch darum, dass man als Filmemacher*in direktes Feedback bekomme, neue Ideen spinne und mit anderen in Kontakt trete.

„Gerade in den Branchentreffs“, fügt Gottlebe hinzu, „entstehen immer ganz viele neue Ideen und Projekte, die sich aus dem Moment und der gemeinsamen Erfahrung im Kinosaal heraus ergeben. Gerade Empathie und Sympathien sind nur schwer über Onlinekonferenzen vermittelbar. Für was ein Mensch brennt, zeigt sich nur im direkten Gespräch.“ Trotzdem gab es zum geplanten Festivaltermin im April ein kleines Onlineprogramm mit zwei Filmen am Tag und drei InstaTalks. Die Umstellung auf eine Onlinevariante wäre zudem eine Kostenfrage gewesen, auch rechtlich gäbe es einige Hürden.

Dass das Festival verschoben wurde, sei auch von den Förderern positiv aufgenommen worden, was nicht selbstverständlich ist. Schließlich werden Mehrkosten entstehen, wie Anne Gaschütz erklärt: „Wir rechnen aufgrund der Hygienevorschriften mit einem Einnahmerückgang von etwa der Hälfte. Außerdem müssen wir manche Leute doppelt bezahlen, und wir hatten bereits im März Programmhefte und Werbematerial in den Druck gegeben.“ Nun sei es schwierig geworden, erneut Werbekunden sowohl für die Programmhefte als auch für die Kinowerbung zu finden. Schließlich haben ja gerade alle Geldprobleme.

Nichtsdestotrotz wird das Festival in gewohntem Umfang vom 8. bis 13. September stattfinden, auch, weil die Stadt Dresden, die KdFS und das BKM zusätzliche Fördergelder bereitstellen. Bei den Filmnächten am Elbufer, sagt Sylke Gottlebe, habe man bereits die Erfahrung gemacht, dass ein Festival unter Hygienemaßnahmen funktionieren kann und dass die Besucher*innen sehr verantwortungsvoll miteinander umgehen. Anne Gaschütz ergänzt: „Für die Kinos ist es gut, wenn sich so viele Menschen wie möglich in einer Gruppe anmelden. Kommt also gemeinsam!“

Axel Rothe, Geschäftsführer der Leipziger Van Rothe GbR © Van Rothe GbR

Auch wenn die Corona-Krise einen herben Rückschlag für die gesamte Szene bedeutet und viele in Existenznöte bringt, so ergeben sich doch immer wieder neue Sichtweisen. Selbstverständlichkeiten können neu überdacht und infrage gestellt werden, neue Perspektiven werden aufgeworfen. Der Visual Engineer Axel Rothe aus Leipzig zum Beispiel hat in der Corona-Krise sehr viel mit internationalen Kunden zu tun gehabt. Weil ihm Videokonferenzsysteme wie Zoom zu instabil waren, hat er kurzerhand selbst eines geschrieben. Über das Programm läuft unter anderem der digitale Filmstammtisch drehfreibier.online der FILMACHSE. Entwickelt hat er die Software vor allem für internationale Kunden, zusammen mit seinen Kollegen John F. McClellan und Robert Bogs. „Als in Deutschland wieder gedreht werden durfte, saß zum Beispiel ein Regisseur in Singapur und hat ein Filmteam in Berlin angeleitet.“ Das gehe natürlich nur bei kleineren Sets wirklich gut, eröffne aber völlig neue Möglichkeiten. Schließlich müsse man ein Filmteam nicht mehr um die ganze Welt fliegen. „Theoretisch wäre es auch möglich, das Set mit VR begehbar zu machen. Die Technik wäre schon vorhanden, man bräuchte nur noch Menschen, die es finanzieren.“

Letztlich bringen Krisensituationen und Umbrüche auch immer neue Chancen mit sich. Noch lässt sich nicht absehen, inwieweit Corona die Filmszene verändern wird. Vielleicht werden auch gerade in dieser Phase der Entschleunigung die großen Ideen geboren und die neuen Verbindungen geknüpft, die das Filmland Sachsen in Zukunft auf eine neue Ebene heben werden. Schließlich ist gerade die Kreativbranche dafür bekannt, dass sie mit wenigen Mitteln wahre Wunder bewirken kann. 

(Der Text ist bereits im AUSLÖSER, dem Fachblatt des Filmverband Sachsen, erschienen.) 

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